"D klingt pompös und rauschend"
78 Teile Kupfer und 22 Teile Zinn galten seit der Antike als beste Zusammensetzung der Glockenlegierung. Klang und Tonhöhe jeder Glocke hängen in erster Linie von der Gestltung der der Rippe ab (Glockenprofil) ab. Die für den Schall vorteilhafteste war deshalb auch das Geheimnis jedes Glockengießers. Durch viele Generationen entstanden, ging es stets vom VAter auf den Sohn über. Im Wisen über das Glockenprofilund in einem präzisen Guss lag deshalb die Kunstfertigkeit eines jeden Meisters.
Der geschätzte Meister Gerhard Wou von Kampen, der zum Beispiel 1497 die 13,7 Tonnen schwere "Gloria" und die zwei anderen Glocken für Erfurt zu gießen hatte, war sich seiner Sache so sicher, dass er sogar von vornherein für bestimmte Töne der Glocke garantierte. Schon in der Inschrift für diese Glocken legte er deshalb den DUR-Dreiklang fest.
Guttlieb Jenrichen, Glockengießer aus Krems, hatte in seinem Notizbuch die einzelnen Töne (DUR-Akkorde) der Glocken charakterisiert:
C klingt heiter und rein
D pompös und rauschend
ES prächtig und feierlich
E feurig und wild
F sanft und ruhig
G angenehm und ländlich
As dunkel und dumpf
A hell und fröhlich
B lieblich und zärtlich